@ulrichkelber Ich sehe die Mietpreisbremse eher kritisch. Dadurch entsteht keine dringend benötigter Wohnraum. Ich glaube, dass nur wenn es deutlich mehr staatlichen Wohnraum gibt, die Mietpreise sinken könnten. Zusätzlich sollten für Haushalte mit geringem Einkommen vergünstigte Kredite zur Verfügung gestellt werden. Wenn es ein Überangebot an günstigem Wohnraum gibt, können die Mieten insgesamt sinken. Das brauch aber alles Zeit und ist nicht mal so kurzfristig umzusetzen.
@harrya Sondern zu Fehlbehauptungen über den Regelungsinhalt
@ulrichkelber Tatsache, da haben sie vollkommen recht! Dachte ich geb trotzdem meine Meinung zur Mietpreisbremse dazu. Wäre schön, wenn sich am Wohnungsmarkt langfristig etwas ändert. Vielen Dank noch für Ihre informativen Beiträge hier. LG
Schön wäre es. Aber ist es realistisch?
Der Staat spart und einkommensschwache Haushalte kämpfen mit den Kosten für die eigene Miete, nicht mit Baukosten.
@ulrichkelber @harrya Über die Unwirksamkeit der Mietpreisbremse könnte ich mich stundenlang auskotzen.
Aber der von Dir angesprochene Straftatbestand wäre schon mal eine sinnvolle Erweiterung.
Momentan muss man als Betroffener nämlich den langen und kostspieligen Weg der „Privatklage“ gehen. Ermittlungen von Amts wegen bzw. durch Behörden würden dem zahnlosen Tiger ein paar Zähnchen verschaffen.
@ulrichkelber @harrya Erfahrungsgemäß gehen die Staatsanwaltschaften da nicht ran, weil das viel Arbeit ist. Ich kenne nur Verfahren, die am Ende „mangels Interesse der Öffentlichkeit“ eingestellt wurden. Mit dem § 291 bekommt man auch nur die wirklich krassen Fälle zu fassen. Den „normalen Wahnsinn“ an Mieten bekommt man damit nicht in den Griff.
@ulrichkelber @harrya „Erstens“ würde ich noch erweitern:
Das Bauen von Sozialwohnungen erleichtern. Zuschüsse erhöhen, dafür die Bindungsfrist verlängern. Bei freien Bauflächen mehrgeschossigen Miet-Bauten den Vorzug vor Reihenhäusern geben und damit unnötigen Flächenverbrauch vermeiden. Wir brauchen nicht noch mehr von den momentan üblichen 100qm-Eigenheim-ohne-Keller-Dingern, die sich die Normalfamilie sowieso niemals leisten kann.
@harrya @ulrichkelber
Klar ist mehr Wohnraum wichtig. Aber warum soll der knappe Wohnraum entsprechend von Geld verteilt werden. Es ist sozial extrem ungerecht, wenn sich nur noch die obersten 30% (einfach eine Zahl gewürfelt) angemessenen Wohnraum leisten können. Deswegen braucht es dringend eine wirkungsvolle Bremse oder einen Deckel.
Die Knappheit muss nach anderen Kriterien verwaltet werden.
@staepa_derik @ulrichkelber Ich glaube, dass es immer Schlupflöcher geben wird. So ein Preisdeckel wird auf Dauer nicht funktionieren und löst die Verknappung nicht. Meiner Meinung nach trifft ein knappes Angebot auf Wohnraum auf eine sehr starke Nachfrage. Ich verstehe deine Aussage nicht, was an meiner Forderung nicht sozial Gerecht sein soll? Ich habe mehr sozialen Wohnraum und vergünstigte Kredite für Menschen mit geringem Einkommen gefordert. Das würde die Oberschicht gar nicht tangieren?
@harrya du musst das Problem der zu hohen Mieten halt sofort lösen, das kannst du nicht durch Neubau. Neubau ist auch wichtig, wirkt aber auf einer anderen Zeitskala.
Und wie sollen Kredite helfen? Hast du mal eine Wohnung gemietet? Da wird nach deinem Einkommen gefragt. Nicht ob du Kredite bekommst, und sollen arme Menschen ihren Lebensunterhalt mit Kredit finanzieren? Ist das sozial gerecht? (Spoiler: nein). Das ist auch nur Umverteilung von unten nach oben, was du vorschlägst.
Und wo willst du *jetzt* mehr sozial Wohnungen hernehmen?
Ein Mietendeckel kann *sofort* wirken und verteilt von oben nach unten.
Und das völlig unabhängig davon, dass mehr Neubau notwendig ist.
@harrya und du bleibst eine Antwort schuldig, warum das knappe Gut Wohnraum nach dem Kriterium wer dafür am meisten zahlen kann verteilt werden soll? Das treibt arme Menschen systematisch in die Obdachlosigkeit. Wohnen ist ein Grundrecht.
@tommy Die meisten Wohnungen gehören nunmal nicht dem Staat. Wir haben in Vergleich zu anderen Ländern deutlich mehr Mietet als Eigentümer. Das finde ich persönlich sehr schade. Es wäre anders herum besser. Wenn ein zu knappes Gut auf eine zu hohe Nachfrage trifft steigen nunmal die Preise. Ich sehe deshalb nur als Lösung, so viel wie möglich günstigen Wohnraum zu schaffen. Das dauert halt leider. Die Fehler der letzten Jahrzehnte baden wir alle gemeinsam aus.
@harrya ich habe kein Interesse mehr an einem Austausch. Du hast keine sozial gerechte Antworten, die sofort wirken und bist gegen diese. Ich erwarte hier keinen Erkenntnisgewinn.
@tommy Hey alles gut, war trotzdem toll hier zu diskutieren. Richtig gute Argumente wurden ausgetauscht, kein Vergleich zu anderen Plattformen. Wünsch dir alles Gute. Anbei nur falls es dich interessiert:
Studie zu Mietendeckel:
https://www.iwkoeln.de/presse/pressemitteilungen/michael-voigtlaender-pekka-sagner-bundesweit-wuerden-60-prozent-weniger-wohnungen-vermietet.html
@tommy Das Problem ist ja nicht von gestern auf heute entstanden. Gerade weil zu viele staatliche Wohnungen verkauft wurden, ist die Situation schlimmer geworden. Wie gesagt, ich glaube persönlich nicht, dass ein Mietdeckel hilft, weil es dann wieder Schlupflöcher gibt, um den Mietdeckel zu umgehen oder weil es an sich verfassungswidrig ist. Menschen mit geringem Einkommen sollen doch nicht von verbilligten Krediten leben, sondern damit Wohnraum kaufen. Zusätzlich sozialen Wohnraum schaffen.
@harrya @ulrichkelber
Was sollen Haushalte mit geringem Einkommen mit den vergünstigten Krediten anfangen?
@OlafHeinrich73 @ulrichkelber Hallo Olaf, ich hätte vergünstigte Baukredite schreiben sollen. Das hatte ich eigentlich gemeint. Bei uns hier in der Gegend gab es das früher mal. Da konnte man mit geringem Einkommen einen Antrag beim Land stellen um Wohneigentum nur zur Selbstnutzung erwerben. Die Kredite waren sehr fair und auf dem freien Markt konkurrenzlos günstig.
@OlafHeinrich73 @ulrichkelber Übrigens gab es das für gebrauchte Immobilien sowie für neue Immobilien.
@harrya zur Wirksamkeit der Mietpreisbremse hatte ich gar nichts geschrieben. :-)