Als jemand der selbst Schulungen zum Thema Umgang mit Verschwörungsmythen gibt, weiß ich: Das ist fucking Arbeit. Solche Schulungen müssen gut vorbereitet sein. Dahinter steckt viel Recherche. Das kostet Zeit. Gleiches gilt fürs Schreiben von Büchern.
Es ist ein Problem, wenn eine Gesellschaft die Tätigkeit als Autor nicht als vollwertige Arbeit anerkennt. Und wenn behauptet wird man wolle „Kapital“ aus einem Thema schlagen, wenn man dazu publiziert. Guess what: Schreiben ist harte Arbeit, kein Hobby.
Mag sein, es gibt Autoren, die aufgrund ihres gut vergüteten Hauptjobs oder finanziellen Backgrounds der Familie das quasi nebenbei machen können. Aber nicht jeder kann sich diesen Luxus leisten. Nicht jeder will nach Feierabend schreiben & damit quasi 2 Fulltime Jobs machen.
Ich weiß nicht warum in unserer Gesellschaft dieses Bild von Schreiben als „Nebenbeschäftigung“ immer noch verbreitet ist. Vielleicht, weil viele heute populäre Autoren des 18. und 19. Jahrhunderts aus der Oberschicht stammten. Aber das ist kein Modell für die heutige Zeit.
Als jemand der viele Jahre hauptberuflich Kampagnen für NGOs betreut hat, kenne ich auch den Vorwurf, „Berufsaktivismus“ zu betreiben. Guess what: Solche Vorwürfe gibt es nie gegen PR-Leute & Lobbyisten, die für Unternehmen arbeiten. Da wird mit 2erlei Maß gemessen.
Wer meint, nur diejenigen seien „reinen Herzens“, die sich ausschließlich in ihrer Freizeit für politische Anliegen einsetzen, zementiert damit ein extremes Ungleichgewicht. Im Vergleich dazu, was in manchen Branchen für Lobbyismus & PR ausgeben, ist das Budget von NGOs ein Witz.
Ich habe in meinem Leben Dutzende Demos mitorganisiert. Manchmal ehrenamtlich, manchmal als Job. Das ist Arbeit. Wenn es in einer Bewegung Menschen gibt, die Ehrenamtlern den Rücken freihalten, weil sie den (meist ätzenden) Orgakram Fulltime stemmen, ist das ne gute Sache.
@kattascha
Glaubst du aber, dass das wirklich debattiert werden muss? Mir scheint, du hast offensichtlich recht, und die die das kritisieren lenken damit geschickt die Diskussion auf Nebenschauplätze, bzw. entwerten feine Arbeit gezielt durch ein Strohmann Argument.
@kattascha
Vielleicht wäre ignorieren besser. Oder ein guter konter. Bin grade von Bernie Sanders beeindruckt. Das Internet lacht über dich? Druck das Meme auf Pullover und spende den Erlös. So cool will ich auch mal sein wenn ich "groß" bin.