Ernstgemeinte Frage und ausdrücklich KEIN Trollversuch:
Was genau versprecht ihr euch vom Einsatz des Anhängsels *innen? Abgesehen davon, dass es im Deutschen eh nur im Plural funktioniert, wem genau soll wie damit geholfen werden? Welche Logik soll dahinter stecken?
Ich verstehe es wirklich nicht und möchte die Beweggründe und Philosophie dahinter kennen. Ich bervorzuge als Antwort übrigens persönliche Statements und keine Links zu irgendwelchen Seiten, weil ich es von EUCH hören will.
@Herbstfreud Ich versuche ausschließlich korrekt zu gendern, weil wir definitiv in einem Patriarchat leben und sich das in der allgemeinen Sprache widerspiegelt. Wir haben leider diese zweigeschlechtliche Sprache und historisch wird eine Endung bevorzugt.
In einer Gesellschaft, die wirklich gleichberechtigt sein möchte, ist die Sprache eines der Werkzeuge mit dem du dazu beitragen kannst.
@krummelaake @Herbstfreud ich werd nicht weiter auf dein Sealioning eingehen.
Du kannst dir zB die langen Wikipedia-Artikel dazu durchlesen. Deine Ansichten und Antworten dazu klingen genauso aus dem Baukasten geschüttelt - und dein "Früher" scheint mindestens so lange her zu sein, wie schon versucht wird, Sprache gerechter zu machen.
Wer hat denn eigentlich irgendwann einmal nachvollziehbar begründet, am besten auf wissenschaftlichen Fakten basierend, dass es eine "gerechtere" Sprache benötigt, damit die Zustände in der Realität gerechter werden? Woher kommt diese Kausalität?
Wo liegt der Unterschied in sozialer bzw. Gender-Gerechtigkeit zwischen englisch-/französisch-/deutschsprachingen Ländern, die grammatikalisch alle anders mit Geschlechtern umgehen?
@Herbstfreud @fihu @krummelaake
Ich seh jetzt auch nicht, dass sich im englischen Raum alle besser inkludiert fühlen.
Das Sternchen ist doch das Eingeständnis, dass nichtmal die progressivsten bereit sind, mehr als zwei Geschlechter direkt aufzuführen. Die anderen werden zum Stern oder zur Sprechpause.
Wem "Damen und Herren" nicht inklusiv genug ist, der kann doch schon immer "liebe Mitmenschen" sagen. Gerne auch "Lehrkräfte", "Studierende".
@danielst @Herbstfreud ich weiß nicht, ob sich bereits eine Kausalität ergibt. Das gilt allerdings für beide (mehr?) Seiten: die pro-* und die, die * für eine Alibi-Maßnahme hält.
Das alten Problem mit Drachen-Beweisen: "Solange es keine Beweise gegen Drachen gibt, gibt es wahrscheinlich Drachen."
Es gibt aber sehr wohl Studien (zu verschiedenen Sprachen), die darlegen, dass bei Verwendung von männlichen Substantiven mehr mit Männern assoziiert wird, auch wenn Frauen mitgemeint sind.
@danielst @Herbstfreud
Wenn sich überall die geschlechtslosen Substantive einsetzen ließen, wäre das schön, aber das funktioniert eben nicht immer.
Politkende? In ein politisches Amt Gewählte? Das ist wieder Quatsch.
Versuch doch einmal, Politiker im Singular gendergerecht auszusprechen. Bitte mit Artikel. ;)
Was da an gesammelter Lebenszeit draufgeht, sich über so etwas Gedanken zu machen... Es setzen sich also wirklich Leute damit auseinander, wie man Sprache ummodeln kann und geht dann davon aus, dass andere dies anwenden, ohne mit der Wimper zu zucken?
"Sprache entwickelt sich" und "Sprache wird entwickelt" sind doch zwei komplett verschiedene Dinge!
@fihu
Wie wär's mit "Menschen (in) der Politik"?
Findst du doof? Erklär das mal einer PoC.
Welches Gender im Singular? Mindestens drei verschiedene, einzeln.
@Herbstfreud
Man kann es aber inkuldierend ausdrücken:
"Sprache * entwickelt *" 😬
@danielst @Herbstfreud
der Politiker
die Politikerin
dier Politiker*
@Herbstfreud @fihu
"Dem Werwolf (*) schmeichelten die Fälle,
er rollte seine Augenbälle.
Indessen, bat er, füge doch
zur Einzahl auch die unbestimmte Einzahl noch!"
Gerne: D(i)(e)(r) Politikus
"Der Dorfschulmeister aber mußte
gestehn, daß er von ihr nichts wußte.
Zwar Wölfe gäb's in großer Schar,
doch „Wer“ gäb's nur im Singular."
Sprache war schon immer ungerecht:
https://www.mumag.de/gedichte/mor_c24.html