@DerKlimablog Was haltet ihr von Vergasen von Altholz (sowas wie alte Bahnschwellen), wie es derzeit z. B. von den Stadtwerken Rosenheim entwickelt wid?
@DerKlimablog Korrekt, aber nicht aus Altholz. Dabei soll z.T. hochbelasteter Brennstoff benutzt werden, wie alte Bahnschwellen, die ansonsten Sondermüll werden. Bei den SWRO und anderen geht es darum, Altholz zu nutzen, ohne dass die ganzen Schadstoffe in der Luft landen.
https://www.swro.de/de/holzvergaser
https://www.energetische-biomassenutzung.de/projekte-partner/details/project/show/Project/AlthRO-682
@elshid Tatsächlich ist das mit alten Bahnschwellen ein Problem und führt regelmäßig zu Skandalen rund um ihre Entsorgung, denn sie sind hochgiftig. Ja, eine Technologie, die solche Probleme löst, ist super. Meine Aussage bezog sich mehr darauf, grundsätzlich unsere Mobilität und die Strukturen dahinter zu überdenken, denn jetzt ist die Chance dazu. Erdölersatzprodukten wohnt die Gefahr inne, dass mit ihnen die negativen Strukturen der Ölindustrie und ihre Macht fortgeschrieben werden :)
@elshid Irgendwann sind alle alten Bahnschwellen verbraucht - was kommt danach? Ist ähnlich wie mit den Pellets, ursprünglich waren sie eine Lösung - jetzt kippt die Sache. Für Antriebe haben wir andere Lösungen, eher spannend ist, wie wir Plastikprodukte substituieren, wo kein Ersatz in Sicht ist - z.B. Medizinprodukte usw.
@DerKlimablog es geht ja nicht nur um Bahnschwellen, sondern auch um den ganzen Sperrmüll und das Zeug. Hochgiftige Lacke werden dazu ja bekanntlich benutzt. Allein die SWRO sammeln tausende Tonnen jedes Jahr. Das Problem mit dem Müll müssen wir natürlich lösen, aber dann brauchen wir auch weniger Strom, weil wir ja das Zeug nicht produzieren müssen. Es geht hierbei nicht um Antriebe, das Gas soll als Brennstoff in Gaskraftwerken benutzt werden, die Abwärme wird in ein Fernwärmenetz gespeist.
@DerKlimablog Transparenzhinweis: Mein Vater arbeitet bei den SWRO, deswegen bin ich nicht neutral. Könntet ihr das ganze auseinandernehmen?
@elshid Wie meinst du auseinandernehmen? Darüber berichten? Also über die Nutzung von Bahnschwellen für Benzin?
@DerKlimablog Konkrete Frage: Was hält ihr von einem System zur Produktion von Holzgas aus Altholz (Bahnschwellen, Holz aus Sperrmüll, Schwemmholz und vergleichbarem Material) zur Verbrennung des Gases in integrierten Kraft-Wärme-Kopplungskraftwerken (Gaskraftwerken mit Nutzung der Abwärme in Fernwärme)? Es geht dabei nicht um Mobilität, sondern nur um Strom und Wärme.
Genaueres findet ihr unter den Links, die ich oben geschickt habe.
@elshid Warum den Umweg über Gas? Holzrecycling führt heute schon zum absolut überwiegenden Teil zu thermischer Verwertung. Das ist fürs Klima nicht nachhaltig.
https://derklimablog.de/mobilitaet/der-holzflughafen-und-ein-riss-in-der-matrix/
@DerKlimablog Doppelt so hoher Wirkungsgrad (Strom (15 vs. 30)) als bei Holzverbrennung und ähnlicher Wirkungsgrad bei Wärme (58 vs. 50). Wirkungsgrad Holzverbrennung (Kombiniert): 73 %, Wirkungsgrad Holzgas (Kombiniert): 80%
@elshid Ok, das ist interessant.
@elshid Der Konzern kaufte auch eine Tochterfirma, die mit illegal mit Atombombenteilen zu tun hatte, die Besitzerfamilie wurden mit diesen Geschäften Milliardäre und der Patron war lange Chef der rechten Partei SVP in der Schweiz, die das Land vor allem ab den Neunzigern entscheidend anti-europäisch prägte. Einzelne Energie-Produkte in Händen von wenigen Menschen sind gefährlich. Dezentral hergestellter Strom für E-Mobilität und sowieso weniger Autos sind viel gesünder für die Demokratie.
@elshid Das ist nicht neu und gibt es schon lange. Daraus entstand der Großkonzern EMS-Chemie. Im 2. Weltkrieg entwickelte die Schweizer Firma Holzvergaser-Benzin, um das Land unabhängig zu machen. Das funktionierte auch ganz passabel, aber war nicht wirtschaftlich. Der Konzern hat eine ganze Reihe von ziemlich heftigen Leichen im Keller, für wer googeln mag. Nazi-Chemiker trugen zum Erfolg des Unternehmens bei, es stellte Napalm illegal in D nach dem Krieg her usw.
https://www.srf.ch/sendungen/dok/ems-chemie-die-verborgene-geschichte