habe mir die follow-up doku zum telegram-vergewaltigernetzwerk angeschaut und es ist so grauenvoll wie man denkt.

dass es erst die recherche der journalistinnen (inklusive mehrmaligem nachhaken bei den justizbehörden) braucht, damit einige der täter ermittelt werden, obwohl ihr abscheuliches tun seit ewigkeiten frei zugänglich im netz zu sehen ist, ist schlicht ein skandal:

https://play.funk.net/channel/strgf-11384/wir-finden-die-taeter-strgf-epic-2069252

@marthadear Wenn ich mir die wenigen Dunkelfeldstudien zu dem Thema anschau, dann wundert mich so etwas eigentlich nicht mehr. Eine Studie unter Michael Seto (einer der renommiertesten Wissenschaftler im Bereich Paraphilien) hat 2021 herausgefunden, dass 7.7% der Befragten schon einmal "Sex mit einer bewusstlosen oder schlafenden Person" hatten. DOI: https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/00224499.2020.1830018

@marthadear Vielleicht noch eine kurze Einordnung der Zahlen hinterher: Die Zahlen stammen aus einer Befragungsstudie, welche besonders anfällig für statistische Messfehler ist. Die Zahlen könnten deutlich drunter oder deutlich drüber liegen. Leider sind Studien wie diese allgemein sehr selten, was eine Aussage über die tatsächliche Häufigkeit sehr erschwert.

@marthadear Ich will außerdem anmerken, dass die 7.7% nur der Zahl derer entspricht, die einen sexuellen Akt an einer schlafenden oder bewusstlosen Person ausgeführt haben. Dies bedeutet nicht zwangsläufig, dass all diese Personen Vergewaltiger sind, auch konsensuelle Handlungen fallen da drunter (vgl. z.B. Deehan E. T., Bartels R. M. (2021). Somnophilia: Examining its various forms and associated constructs).

@marthadear Zu guter Letzt: Diese Zahlen sagen nichts über Anzahl der Taten und die Anzahl der Opfer aus. Wir wissen nicht, ob wir es hier mit Einfach- oder Mehrfachtätern zu tun haben und ob viele Täter ein Opfer (also wie beim Fall Pélicot) oder ein Täter viele Opfer hat (also wie beim Fall Joël Le Scouarnec).