Ich habe gerade den Fehler gemacht, für K1 das #JugendticketBW (~31€/Monat) bestellen zu wollen.

Bisher hat es eine reguläre Schülermonatskarte (51€/Monat).

Erinnere mich dunkel daran, dass wir zu diesem Thema schonmal eine Mail bekommen hatten, die wir damals aber Mangels Zeit ignoriert hatten.

Gefunden: vom 05.12.2022 von DB RegioBus RAB: man soll sich bis spätestens 31.12.2022 für das Ticket entscheiden.

Da ich keinen Grund sehe, warum ich mich nicht auf später dafür entscheiden…

…können sollte, versuche ich trotzdem eines zu buchen. Das sollte ja in 2-3 Minuten wie jeder andere Onlinekauf auch erledigbar sein.

War ich naiv! 🙈

Die Homepage von @bwegtBW zum Thema:
https://www.bwegt.de/jugendticketbw

Hmm, kein "Jetzt kaufen"-Button, aber dafür die Info:

"Das Ticket kann an den Verkaufsstellen des Verkehrsverbundes erworben werden, in dem die Käuferin oder der Käufer wohnt bzw. zur Schule geht oder studiert. […]"

"[…] Der jeweils ausgebende Verbund entscheidet darüber, ob es als Papier oder E-Ticket ausgegeben wird."

Jetzt bin ich verwirrt: das bisherige Ticket haben wir von DB RegioBus RAB bekommen, das neue soll vom Verbund, also #naldo kommen?

Ich schaue erstmal bei DB RegioBus RAB auf der Homepage vorbei. Ok, deren Seite zum #JugendticketBW verweist ebenfalls wieder auf den Verbund "naldo":
https://meine-rab.de/jugendticketbw

Also ab dorthin - da dürfte jetzt ja endlich der langersehnte "Kaufen"-Button sein!

Dort finde ich jetzt 2 Buttons für das #JugendticketBW - fast hätte ich auf den falschen geklickt.

1x für Azubis, Bufdis, "junge Erwachsene" (?) und "Stadtarif Tübingen"

1x Schülermonatskarte, JugendticketBW (Schüler)

Wieso jetzt diese Unterscheidung? Der Preis sollte doch der gleiche sein?
Ok, also jetzt aber! Da wird endlich der "Kaufen"-Button sein!

Und abermals nicht - ich lande auf einem Formular, das nach Webdesign der 2000er-Jahre müffelt für einen Antrag im Schüler-Listen-Verfahren?!

Dort soll ich jetzt den Schulort/die Schule auswählen. Wieso das? Soll auf diesem Weg das Alter verifiziert werden, indem eine Rückfrage über die Schule durchgeführt wird? Das ginge auch einfacher!

Na gut, also los…

Jetzt soll ich im 2. Schritt das Schuljahr angeben, in welchem das Ticket gilt?! Wieso nicht einfach "ab Morgen" oder "ab Datum X"? Nun gut, 2023/2024 soll es sein. Die Nummer der bisherigen Monatskarte ebenso - wieso das jetzt? Egal, weiter… 😒

Jetzt soll eine erziehungsberechtigte Person angegeben werden - aber nur 1, keine zwei! Da aber ich nicht mehr weiß, wer von uns beiden Elternteilen damals die Monatskarte beantragt hatte, hoffe ich einfach, dass es nicht für weitere Probleme sorgt, wenn da jetzt möglicherweise jemand anderes drinsteht.

Als nächstes werde ich von dieser Auswahl begrüßt 😕
Äääh, was? Wieso jetzt eine streckenspezifische Verbindung, wenn das Ticket immer und überall gilt?

Ich will kein "Special", was möglicherweise irgendwelche Einschränkungen oder weitere Komplikationen mit sich bringt, ich will einfach nur das "Jugendticket BW"!

Also wähle ich "Angebot nicht in der Liste → JugendticketBW".

…uuuuund auf "Weiter". Moment! Geht nicht?!

"Bitte wählen Sie mindestens eine Monatsfahrkarte aus!"

Aber ich will keine Schülermonatskarte! 😠

Nun gut, klicke ich halt alle Monate an.

Endlich, das Formular zur Eingabe der Daten für das IBAN-Lastschriftverfahren!

Ich füge meine IBAN ein - das Feld leuchtet rot auf: "Feld beinhaltet nicht unterstützte Zeichen"

1. Das sind Leerzeichen - sowas ist aus Usability-Gründen komplett normal und harmlos in einer IBAN. Die sollte eure Webanwendung bei Übermittlung rausstreichen und fertig!
2. Wieso sehe ich überall HTML-Entitäten? Ich sagte ja - die Qualität und das Design dieser Webanwendung riechen nach den 2000er Jahren.

Jetzt noch 1x die Beförderungsbedingungen bestätigen, ein Captcha lösen was mit seinen gefühlt auf OCR optimierten Zeichen mehr ein Accessibility-Problem, als einen tatsächlichen SPAM-Schutz darstellt…

Und ich bekomme bestätigt, dass der Antrag an die Schule übermittelt wurde. Wieso? Ich weiß es nach wie vor nicht.

Ich lade mir das erzeugte Bestätigungs-PDF herunter - es hat den Charme eines eingescannten Behördenformulars und die 1. Zeile ist:
"Bitte ausgefüllt im Schulsekretariat abgeben" 🤪

Statt einem #JugendticketBW im Smartphone von K1 habe ich jetzt einen Passierschein A38 und hoffe einfach mal, dass die Mühlen der föderalen Bürokratie richtig mahlen und irgendwann auf analogem Wege das Ticket in Papierform im Briefkasten landet.

Ich frage mich jetzt aber, warum um alles in der Welt diese Komplexitäten und diese Umstände notwendig sind?

Wieso, liebes @VerkehrsministeriumBW, kann ich das Ticket nicht einfach mit dem Komfort eines üblichen Online-Shops auf der @bwegtBW@bawü.social-Website oder in einer der Apps der Deutschen Bahn, #naldo oder @bwegtBW erwerben?

Wieso kann ich das Ticket nicht einfach heute kaufen, Morgen nutzen und bei Bedarf einfach wieder spontan kündigen? Warum diese künstlichen Einschränkungen?

- Mindestlaufzeit 1 Jahr
- immer nur ab Beginn des Schuljahres gültig
- Kauf über einen Anbieter, je nach Wohnort
- Genehmigung über die Schule, anstatt Gültigkeitsprüfung über Schülerausweis/Personalausweis
- Warum müssen zig Anbieter dieses Ticket auf jeweils komplett eigenen/unterschiedlichen Wegen vertreiben, anstatt 1 universellen Vertriebswegs durch eine Landesgesellschaft?

Diese ganzen Komplexitäten und Hindernisse sind eine enormes Problem für das Ziel, die ÖPNV-Nutzung stark zu erhöhen